Land Rover Defender Fahrwerk – worauf achte ich?

Defender Fahrwerk – Worauf kommt es an?

Fahrwerke gibt es auf dem Markt in allen Preislagen und in jeder Qualität. Zunächst sollte man sich über das Einsatzgebiet seines Land Rover Defender im Klaren sein. Wie nutze ich mein Fahrzeug? Verwende ich es häufig für Fernreisen, Offroad Trophy, Rallye Raid, auf Straßen und Feldwegen, hauptsächlich im Gelände, bei der Arbeit mit Anhängerbetrieb oder nur für die Fahrt zur Eisdiele? Habe ich z. B. einen Wohnkoffer, der nur gelegentlich auf dem Fahrzeug montiert wird? Zuerst sollte man sich genau überlegen, welche Anforderungen an das Fahrwerk gestellt werden. Danach kommt die Frage: Wieviel kann und möchte ich investieren?

Höherlegung am Land Rover Defender – Technische Details des Fahrwerks

Die meisten Komplettfahrwerke für den Land Rover Defender bestehen aus 4 Stoßdämpfern und 4 Federn. Der Kunde montiert erfreut die Höherlegung bei seinem Defender und spätestens nach der ersten Probefahrt folgt ein böses Erwachen. Gerade beim Defender ab Baujahr 2007 entstehen durch diese massive Änderung der Fahrwerksgeometrie starke Vibrationen im Antriebsstrang. Beim Bremsen zieht der Wagen leicht nach rechts, die Anlenkung der Vorderachse verändert sich ebenfalls, die Fahrdynamik wandelt sich erheblich. Jede Höherlegung, die Ihren Defender mehr als 25 mm anhebt, erfordert eine Korrektur der gesamten Achsgeometrie. Dazu gehören die sogenannten Längslenker (Schubstreben und Zugstreben) sowie der Panhardstab. Der Beugewinkel der Kardanwelle ändert sich ebenfalls, der Verschleiß der Kreuzgelenke und auf die Lager des Verteilergetriebes steigt erheblich.

Geprüftes Defender Fahrwerk = mehr Sicherheit – Fahrwerke mit TÜV Teilegutachten

Gerne werden Komponenten von Billiganbietern verbaut. Nicht alle Teile davon mögen minderwertig sein, wenn man von der Qualität der Verarbeitung absieht, aber alle Fahrwerkskomponenten sind ohne TÜV Prüfung. Beim Verbauen von sicherheitsrelevanten Fahrwerksteilen ohne TÜV Teilegutachten oder einer allgemeinen Betriebserlaubnis (ABE), erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs mit sofortiger Wirkung. Wenn sich z. B. bei einem Verkehrsunfall mit einem höher gelegten Land Rover Defender herausstellt, dass Veränderungen am Fahrwerk ohne TÜV Eintragung vorgenommen worden sind, wird die Haftpflichtversicherung die Schadenssumme beim Fahrzeughalter zurückfordern. Bei einem Unfall, mit nachfolgender Arbeitsunfähigkeit oder gar einem Todesfall, kann dies den finanziellen Ruin bedeuten.

Welche Teile müssen bei einem Land Rover Defender Fahrwerk vom TÜV abgenommen sein?
Folgende Komponenten eines Defender Fahrwerks wie Fahrwerkfedern, Schubstreben, Panhardstab, Zugstreben und unter Umständen längere Bremsschläuche müssen mit einem TÜV Teilegutachten oder mit einer ABE geliefert werden. Alle anderen Teile, wie Stoßdämpfer oder Buchsen, benötigen kein TÜV Gutachten.

Worauf muss ich bei der Höherlegung meines Defender achten – Hier die kurze Übersicht:

  • Komplettfahrwerk mit allen Komponenten – Böse Überraschungen vermeiden
  • TÜV geprüfte Teile – Betriebserlaubnis des Fahrzeugs sicherstellen
  • Qualität OEM Hersteller wie Eibach, Bilstein oder Sachs – Dauerhaltbarkeit und gleichbleibende Qualität

Welche Eigenschaften möchte ich mit meinem neuen Defender Fahrwerk erreichen?

Die meisten Kunden hätten gerne alle Vorzüge in einem: Fahrwerk Höherlegung, Komfort, sportlich auf der Straße, mehr Verschränkung (Achsartikulation), keine Höhenveränderung bei Zuladung etc. Leider ist dies aus physikalischen Gründen technisch sehr schwer umsetzbar oder nur mit aufwendiger Stoßdämpfertechnik und Luftfederunterstützung machbar.
Daher sollte man sich für eine der nachfolgenden Optionen entscheiden:

  • komfortabel, viel Verschränkung, weniger Zuladung
  • sportlich und straff im Onroad Modus
  • weniger komfortabel und straff, dafür mit viel möglicher Zuladung

Weitere Lösungen und gegensätzliche Fahrwerkseigenschaften sind jedoch ebenfalls möglich, allerdings mit aufwendigeren Stoßdämpfern (einstellbar), Luftfeder, Hilfsfedern oder sogenannten inkonstanten oder progressiven Federn.